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CedricDas Schönste an so manch genialem Spiel (vor allem am Amiga) ist, daß es technisch nicht auf dem allerneuesten Stand sein muß, um eine Menge Spielspaß garantieren zu können! Und genau das ist auch beim bereits 2-3 Jährchen alten Cedric von Alcatraz der Fall: gestern erst habe ich es wieder "ausgegraben" und saß sofort wieder gefesselt vor dem Bildschirm, das Joypad krampfhaft umklammert und unfähig, die Umgebung wahrzunehmen. Es fällt schwer, dieses Spiel mit anderen zu vergleichen, da es eher eine Mixtur aus verschiedenen Genres darstellt. Man könnte es eventuell als eine Mischung aus Lionheart (Thalion`s überaus geniales Action-Jump`n`Run) und einem Lucasfilm-Adventure � la Monkey Island beschreiben. Denn es ist mehr als nur ein Jump`n`Run, das Geschicklichkeit und Geduld fordert und fördert, das Adventure-Element ist beinahe gleichberechtigt vorhanden, und der oft beißende Humor der lachmuskeltrainierenden Ansagen Cedrics und der Dialoge ist das Gewürz, das alles noch verfeinert ... Cedric ist der Titelheld, der dem damaligen Aussehen des Programmieres Chris verdächtig ähnelt (so ein Zufall)! Seine Aufgabe ist es, ein gestohlenes Zepter wiederzufinden und dem König zurückzugeben, um eine seiner Töchter, Aniga V., ehelichen zu können. Leider wird ihm die gesamte Ausrüstung geklaut, und er muß sich mit bloßen Fäusten bis zum bitteren Ende durchschlagen. Schon der erste Level hat es trotz des an sich recht angenehm lockeren Schwierigkeitsgrades ganz schön in sich - zumindest führten generelle Unfähigkeit gemeinsam mit spastischen Kurzanfällen dazu, daß man aus meinem Zimmer permanent Flüche vernehmen konnte. Aber gottseidank gibt es ja Levelcodes, individuell an die Anzahl der Leben angepaßt. Irgendwie, vermutlich durch pures Glück, schaffte ich es dann bis nach ZARG, einer Stadt, in der sich vor allem eingefleischte Grazer vor Lachen kaum halten können werden. Ein Seitenhieb jagt den anderen, teilweise sind die Gags sehr fein und versteckt, und gelegentlich muß man auch die Leserichtung kurzfristig ändern. Ich selber habe ja bei "Aniga V." anfangs immer gedacht, es sei eine Anspielung auf den Amiga 500 ... aber sei`s drum ;-) Es folgen noch viele weitere und vor allem abwechslungsreiche Levels rund um die Elemente Wald, Feuer, Wasser, Eis und Luft, bevor es zum finalen Showdown mit dem wirklich bösen Bösewicht von Endgegner kommt. Ist der aber erst einmal besiegt, kommt der Spieler zur Belohnung in den Genuß eines wahrhaftig interessanten Abspannes. Aber ich will ja nicht gleich sämtliche Details verraten ... Stattdessen ein paar Worte über die Technik: die Steuerung ist sehr lobenswert, weil flexibel und leicht zu Handhaben, das Scrolling ebenso flüssig wie die zahlreichen Animationsphasen des Helden. Grafik ist richtig nett, nicht unbedingt vom allerfeinsten wie bei Lionheart (Mist, das hätte ich nicht sagen sollen, jetzt ist jede Chance auf ein Bierchen eingeladen zu werden vorbei!), aber sie kann sich trotzdem durchaus sehen lassen, genauso wie die witzigen und netten Effekte. Der Sound geht richtig gut ins Ohr, so daß nicht einmal besonders auffällt, daß die FX fehlen. Für Abwechslung und Spielspaß ist ebenfalls ausreichend gesorgt, es macht das Spiel sogar richtig fesselnd, daß so viele Rätsel und Gags vorhanden sind. Und vor allem der Spielwitz selbst ist es, der diesem Spiel seinen einzigartigen Touch verleiht! In Zeiten wie diesen, in denen sich insbesondere auf den MS-Dosen alles nur mehr um Rechenpower und Framerate-Rekorde dreht, ist es richtiggehend entspannend, sich zurückzulehnen und auf dem alten, aber nichtsdestoweniger guten Amiga 500 von einem technisch gesehen vergleichsweise "unbedeutenden" und nicht mehr brandneuen Spiel, programmiert von ein paar netten und talentierten Grazer Jungs, erst recht umso mehr begeistern und fesseln zu lassen. (Noch dazu optional von Festplatte oder CD) Daher mein Aufruf an jeden Leser: ... Kauf Dir Dein Cedric noch heute! :-)
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Wolfgang Lukas ........... |
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